planet solitude 61°29' N, 21°48' E

P-Galleria / Pori, Finnland

17.10. – 1.11.2015

 

Theresia HefeleAnna Kiiskinen,  Anne Pincus,  Yukara Shimizu

 

Die Ausstellung planet solitude 61°29' N, 21°48' E fand im Oktober 2015 in der Galerie des Künstlervereins "Porin taiteilijaseura" in der Stadt Pori im südwestlichen statt und war die erste planet solitude Ausstellung. In der Gegend um Pori leben und arbeiten auch die drei finnischen KünstlerInnen, die an der folgenden planet solitude Ausstellung 2017 in München teilgenommen haben.

 

Die Künstlerinnen der Ausstellung zeigten Gemälde und Fotografien, die ihre kulturell und ästhetisch verschiedenen Annäherungsweisen zum Thema Natur und Landschaft verbildlichen.

 

Theresia Hefele

Theresia Hefeles kleine Tafelbilder sind gleichzeitig Malerei und Fotografie. Sie hat für sich eine Technik entwickelt, bei der sie die massiven Holztafeln mit Fotoemulsion präpariert und anschließend in der Dunkelkammer vom Schwarz/Weiß Negativ belichtet werden. Dabei nutzt sie eigene Fotografien ebenso wie solche aus ihrem großen Fundus, in dem sie unterschiedlichste Negative aus mehreren Jahrzehnten zusammengetragen hat. Teilweise koloriert Theresia Hefele die Bilder nachträglich, oder sorgt mittels chemischer Toner für zarte blaue, grüne oder braune Färbungen. Die Bildmotive von Theresia Hefele sind alltäglich, gänzlich unspektakulär und oft sind es menschenleere, anonyme Landschaften oder Detailaufnahmen im Freien: ein Berg in den Alpen, eine Birkenallee, ein Wald, ein Haus. Trotz aller Anonymisierung der Motive ist Theresia Hefele deren Provenienz durchaus sehr wichtig und dies wird auch oft in ihren Bildtiteln deutlich: es sind Fotografische Aufnahmen aus Italien, Oberbayern, aus den Alpen, Österreich, Berlin und aus den USA. Aus den einzelnen Bildtafeln stellt die Künstlerin Serien bzw. Themenkomplexe zusammen. Die einzelnen Motive werden damit zu Bausteinen einer autarken Erzählung – entstehend im Kopf der Betrachter, frei für deren freie, subjektive Assoziationen.

 

Anna Kiiskinen

Anna Kiiskinen sammelt ruhige Momente und Details inmitten des Lebens und der täglichen Umgebung in der Stadt oder auf dem Land, die sie beim Vorübergehen findet und fotografisch festhält. Aus diesem Fundus von Aufnahmen sucht sie Motive für ihre Malerei aus. Es sind Silhouetten von Bäumen oder Strommasten vor dem Himmel, Details vom Geäst, Stamm oder Laub eines Baumes, Spiegelungen auf der Wasseroberfläche einer Pfütze, Schatten auf der Straße oder an den Hauswänden oder Reflexionen auf einer Fensterscheibe. Für die Ausstellung in Pori hat Kiiskinen eine Auswahl von Motiven aus verschiedenen Umgebungen ausgesucht und aus denen eine Serie gebildet. Für die Ganze Serie – die sie im Grunde genommen unendlich weiterführen könnte – hat sie den Titel „Fragmente von hier und dort“.

 

Anne Pincus

Anne Pincus beschäftigt sich in ihren Gemälden mit der Natur und mit unseren Gefühlen und unserer sich verändernden Wahrnehmung ihr gegenüber. Sie interessiert sich für die schnell verschwindenden und uns vorbeiziehenden Elemente und Situationen in der Landschaft und Umgebung, die wir täglich beobachten, die aber im nächsten Moment sich wieder verflüchtigen und auf einmal uns unerreichbar sind. Mal reduziert sie In ihren Arbeiten eine weite Landschaft zu einem kleinen, intimen Miniaturbild, mal erzeugt sie eine dramatische Atmosphäre mit ihrer Serie von Bäumen vor einem dunklen, nächtlichen Himmel. In ihrer Serie „from Sydney to Melbourne“ hält sie wiederum scheinbar zufällige Momente fest, die sie beim Fahren durch die weite Landschaft beobachtet.

 

Yukara Shimizu

Die bei Nacht oder in der Dämmerung aufgenommenen Landschaften in Yukara Shimizus Fotoarbeiten erfahren durch Auswahl und fotografische Inszenierung dieser Situationen eine Präzision, die weit über die gewöhnliche Wahrnehmung hinausgeht. Zugleich gewinnen sie durch die subtilen Differenzierungen eine Realität und unmittelbare Präsenz, die die Betrachter einbeziehen, auch in das seltsam Befremdliche, das die detaillierten Bildinformationen hervorbringen.

Die menschenleere Landschaft verwandelt sich zu einem eigenen, zeitlosen Vorstellungsraum, wird zu einem anhaltendem Moment, stillstehend und andauernd.

 

 

 http://galleria.porintaiteilijaseura.fi/planet-solitude-6129-n-2148-e-17-10-01-11-2015/